12.1.2023

Was sind Reverse Convertible Bonds?

Was sind Reverse Convertible Bonds?

Wie funktionieren Reverse Convertible Bonds (RCBs)?

RCBs kombinieren die regelmäßigen Zinszahlungen einer Anleihe mit dem Kursrisiko des zugrunde liegenden Finanzinstruments, zum Beispiel einer Aktie.

Während der Laufzeit erhält man eine feste Zinszahlung auf das eingesetzte Kapital und am Ende der Laufzeit entscheidet sich, in welcher Form und Höhe das Kapital zurückfließt.

Da dem Produkt ein Aktienrisiko zugrunde liegt, das den Rückzahlungsbetrag schmälern kann, erhältst Du während der Laufzeit eine überdurchschnittliche Verzinsung Deiner Anlage.

Nun etwas mehr Details:

Einem RCB liegt immer ein anderes Finanzinstrument zugrunde, das im Folgenden als Underlying bezeichnet wird.

Das Underlying (auch Basiswert genannt) kann aus einem anderen Instrument abgeleitet werden, das dem RCB zugrunde liegt.

Je volatiler der Basiswert ist, desto höher ist der Kupon bzw. der Zins, den man auf seinen Anlagebetrag erhält und der bei Abschluss festgelegt wird.

Die Rückzahlung der Anlage hängt von einem vorher festgelegten Preis des Basiswertes ab, der im Fachjargon "Strike" genannt wird.

Dieser Strike wird in der Regel unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes gewählt, um einen Kurspuffer (Verlustpuffer) zu haben.

Hier ein Beispiel:

Für dieses Beispiel haben wir einen RCB mit einer Aktie als Basiswert gewählt.

Die Aktie hat einen aktuellen Kurs von 100€. Den Basispreis haben wir bei 90€ (=90%) festgelegt.

Für unsere Investition erhalten wir eine Verzinsung von 10% p.a. auf unser eingesetztes Kapital.

Die Laufzeit ist genau 1 Jahr.

Wenn wir also beispielsweise 10.000€ investieren, erhalten wir über die Laufzeit Kuponzahlungen in Höhe von 1.000€.

Dieser Kupon wird bei NAO in der Regel monatlich ausgezahlt, so dass man jeden Monat eine Gutschrift von 83,33€ erhält und nicht 1 Jahr auf die erste Kuponzahlung warten muss.

Aber was passiert am Ende der Laufzeit nach einem Jahr? Zwei Szenarien sollen den Rückzahlungsmechanismus veranschaulichen.

Best Case:

Stellen wir uns vor, nach einem Jahr steht unser Basiswert bei 95€.

Was passiert dann?

Wir haben über die Laufzeit Kuponzahlungen in Höhe von 1.000€ erhalten und bekommen nun den gesamten investierten Betrag von 10.000€ zurück.

Warum der gesamte Betrag? Weil der Kurs des Basiswertes über dem vordefinierten Basispreis liegt.

Bad Case:

Stell dir vor, nach einem Jahr steht unser Basiswert bei 81 €.

Was ist passiert?

Wir haben über die Laufzeit Kuponzahlungen in Höhe von 1.000€ erhalten.

Da unser Underlying leider unter dem vordefinierten Basispreis liegt, werden wir so gestellt, als hätten wir das Underlying zum Basispreis von 90€ pro Aktie erworben.

Wir erhalten also 111 Aktien des Basiswertes, was bei einem Preis von 90€ 9.990€ entspricht.

Für die restlichen 10€, die wir investiert haben, erhalten wir einen Barausgleich - dazu später mehr.

Da unsere 111 Aktien heute nur noch 81€ pro Stück wert sind, entspricht diese Aktienposition heute einem Gegenwert von 8.991€.

Das entspricht einem Buchverlust von 10%.

Nun zum Barausgleich:

Da die Aktien nicht beliebig klein gestückelt werden können, erhalten wir für theoretische Bruchteile von Aktien einen Barausgleich unter Berücksichtigung unseres Buchverlustes der Aktie.

Wir erhalten also zusätzlich 9€ in bar gutgeschrieben.

Zusammengefasst sehen wir heute also wie folgt aus:

Kontostand 9€

Aktiendepot: 8.991€ (10% Buchverlust)

Gesamtbetrag: 9.000€

Erhaltene Kuponzahlungen: 1.000€

Willst Du dabei sein?